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Zur Geschichte der Schülervereine
am Herzoglichen Gymnasium Große Schule zu Wolfenbüttel

742 Bonifatius (673-754/755) leitet das erste Concilium Germanicum.

1543 Im Verlauf der 1542 vorübergehend erfolgten Reformation des Wolfenbütteler Kirchen- und Schulwesens wird eine Knabenschule gegründet. Der Lehrplan umfasst "Christentum und alte Sprachen".

1596 Ein neues Schulgebäude, eine "Bildungsstätte zu logischem Denken und zur Gotteserkenntnis", wird an der Südseite der Marienkirche eingeweiht.

1705 Die Schule zieht in die "Herzogliche Kommisse" ein. Hier wird der Unterricht bis 1879 abgehalten.

1749 Die "Hochfürstliche Schule in Wolfenbüttel" erhält die Bezeichnung "Herzogliche Grosse Schule".

1828 Gründung der Freien Turngemeinde (18.06.1828), ab 1872 Gymnasial-Turngemeinde
während der Turnfahrten existierten als Gruppierungen u.a.
• die Roten Teufel
• die (Schwarz-)Gelben Raben

1870 Gründung des Concilium Familiare (02.02.1870)

1872 Die Freie Turngemeine wird Gymnasial-Turngemeinde

1876 Gründung des (neuen) Primanervereins, zunächst nur als Kegelverein (27.10.1876)
Erwähnung des
• (alten) Primanervereins
• in Prima bestehenden Lesevereins
• selbständig fortexistierenden Fecht-Vereins.

18xx Gründung des Vereins „Die Kameruner“ aus Mitgliedern der Musikriege der Gymnasial-Turngemeinde

1878 Gründung des Lesevereins Brunsviga

1879 Der Schulneubau am Rosenwall 12 wird bezogen.

1880 Klage über die „pilzartig in die Höhe geschossenen Lesevereine“, u.a.
• Unterprimaner-Leseverein
• Vandalia

1881 Die Physiker und späteren Ehrendoktoren der Universität Göttingen Julius Elster (1854-1920) und Hans Geitel (1855-1923) arbeiten als Lehrer an der Grossen Schule.

1882 Gründung eines namentlich nicht näher erwähnten Kurzschrift-Vereins

1888 Gründung des Stenographenvereins nach Gabelsberger (16.04.1888)

1893 Wilhelm Brandes (1854-1923), vielseitiger Gelehrter und Schriftsteller, Freund Wilhelm Raabes (1831-1910), leitet als Direktor die Große Schule bis 1921.

1894 erst jetzt Erwähnung des selbständig bestehenden Primaner-Kegelvereins

1904 Gründung des literarischen Vereins Räuber-Club

1906 Gründung des Concilium Caesarianum (24.10.1906)

1909 Wilhelm Brandes genehmigt die Fortdauer von  Lesekränzchen unter Auflagen:

Lesekränzchen.

Die Schule genehmigt die Fortdauer des Lesekränzchens in Prima und Obersekunda bis auf Weiteres unter der Voraussetzung, daß Eltern und Pfleger der teilnehmenden Schüler folgende Bestimmungen in ihren Häusern aufrecht erhalten, auch darauf sehen, daß sie von ihren Söhnen oder Pfleglingen auch dann eingehalten werden, wenn der Kränzchenabend in einem der anderen Häuser stattfindet.
1. Die Kränzchenabende finden 7 ¾ - 9 ¾ statt, sodaß jeder Teilnehmer um 10 Uhr wieder zu Hause sein kann. Eine Überschreitung dieser Zeit ist nicht zulässig.
2. Der etwaige Konsum an geistigen Getränken ist jedenfalls dem Charakter eines Lesekränzchens und den heutigen Forderungen einer vernünftigen körperlichen und geistigen Hygiene entsprechend zu begrenzen und darf unter keinen Umständen ins Kommersartige gesteigert werden.
3. Gäste, welche nicht dem Gymnasium als Schüler angehören, dürfen an den Lesekränzchen nicht teilnehmen.
Die Eltern und Pfleger der an den Kränzchen teilnehmenden Schüler werden ergebenst ersucht, Kenntnisnahme und Einverständnis durch Namensunterschrift auf dem angelegenen Blatte zu bekunden.
Wolfenbüttel, den 9. Sept.1909.
(gez.) Dr.WBrandes

1910 Gründung des Concilium Germanicum (26.10.1910)

Vor dem 1. Welkrieg bestehn außerdem der Orchesterverein, der Theaterverein „Thalia“ und zwei namentlich nicht näher genannte Philosophenvereine.

1918 Die aufgrund des Weltkrieges in ihren Aktivitäten ruhende Schülerverbindung Concilium Germanicum wird wiederbelebt.

1923 Oskar Sommer, Gründer der Dr.-Oskar-Sommer-Stiftung zur Förderung der Völkerverständigung, macht Abitur an der Grossen Schule.

1928 Die Turngemeinde feiert ihr 100-jähriges bestehen.

1939 An der Schule regt sich Widerstand gegen die Durchdringung des evangelischen Religionsunterrichts durch NS-Ideologie. Schüler werden von der Schule verwiesen. Direktor Hermann Lampe wird suspendiert und der Religionslehrer Wille wird strafversetzt. Die Concilien werden behördlich verboten.

1948 Die Schülerverbindung Concilium Germanicum wird mit Bezug zu den Alten Herren neu gegründet.

1957 Die Schule erhält ein weiteres Gebäude, das nach Elster und Geitel benannt wird.

1964 Die Koedukation wird durchgesetzt.

1975 Kurt Selle (1932-2007), späteres Ehrenmitglied im Deutschen Altphilologenverband, wird Direktor der Grossen Schule, die er bis 1996 leitet.

1993 Die Grosse Schule feiert ihr 450-jähriges Bestehen.

2001 Der Neubau für Kunst, Musik und Theaterspiel wird errichtet und erhält den Namen: Dr.-Oskar-Sommer-Haus.

2010 Das Concilium Germanicum feiert sein 100-jähriges Bestehen. Das Buch "Das Concilium Germanicum an der Grossen Schule in Wolfenbüttel 1910 - 2010, Ein Beitrag zur Wolfenbüttler Bildungsgeschichte" von Dr. Martin Biastoch, ISBN 978-3-939 413-09-70, erschient.